Vom 31. Mai 2021 bis 4. Juni 2021 startete das Pilotprojekt „Die Kaninchen von Ravensbrück“ an der ingepp – Schule für Gesundheitsberufe in Kooperation mit zeitlupe-Stadt.Geschichte & Erinnerung, der RAAbatz Medienwerkstatt und Genres – Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung. Die Schüler*innen setzten sich während der Projektwoche mit der regionalen Geschichte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Fünfeichen und eines dort im Jahr 1975 im Wald geborgenen Glasbehälters mit Dokumenten aus dem KZ Ravensbrück auseinander, insbesondere mit den dort von SS-Ärzten verübten medizinischen Experimenten und dem Widerstand dagegen. Mithilfe von bereits vorhandenen Filmausschnitten der relevanten Orte aus sogenannten digitalen „Film-Regalen“ war es Ziel der Woche, eigens einen Film zu konzipieren und zu schneiden, der die eigenen Gedanken und Emotionen zum Thema ausdrückt. Unterstützend zu den Film-Regalen wurden den Gruppen hierzu drei Projektmappen mit historischen Quellen zur Verfügung gestellt. Zu den Themen „Biografien“, „Moralische Fragestellungen“ und „Schmuggelfund“ enthielten diese Mappen Zitate, Bilder, Gedichte und anderes mehr, welche ebenfalls für die Filme genutzt werden konnten.
Wer aber waren die „Kaninchen“ von Ravensbrück und warum nannten sie sich so? An den Frauen aus dem KZ Ravensbrück wurden gegen ihren Willen medizinische Experimente durchgeführt. Um Verläufe von Entzündungen (Gasbrand) zu beobachten und mögliche Behandlungen zu erforschen fügte man den Frauen vorsätzlich schlimmste Verletzungen zu. Aus diesem Grund kamen diese sich vor wie „Versuchskaninchen“ und nannten sich auch selbst so. Im Polnischen ergibt sich aus dieser Selbstbezeichnung ein Wortspiel, denn królik, króliki heißt (das/die) Kaninchen, król (m.), królowa (f.) heißt König bzw. Königin.
Zum ausführlichen Projektbericht geht es hier.