Auch in diesem Sommer fand bereits zum siebten Mal Filmarbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung integriert in das Dorfleben von Friedrichshof (Kublank) statt. Sieben Tage lang drehte sich vor Ort alles um das Medium Film. Schwerpunkte lagen in diesem Jahr auf Bildgestaltung, Filmarbeit mit Tieren, Doubeln, das Führen von Interviews sowie Filmschnitt.
Die TeilnehmerInnen setzen sich zu Beginn mit den Grundgefühlen: Angst, Wut, Trauer und Freude intensiver auseinander und initiierten dann Fotos, mit denen sie diese Gefühle transportieren konnten. Der abschließende Austausch innerhalb der Gruppe war für alle Beteiligten sehr bewegend, da die Ergebnisse sehr unterschiedlich und individuell waren.
In den darauffolgenden Tagen beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit der filmischen Arbeit mit Tieren. Da es vor Ort drei tolle Pferde gibt, wurde eine Filmidee entwickelt, in der eines der Pferde mitspielen konnte. Am entstand eine schwarze Minikomödie.
Die Filmarbeit in Friedrichshof hat den Anspruch nicht isoliert, sondern eingebettet in das Dorfleben stattzufinden. Das so etwas gelingen kann, haben die Filmprojekte der letzten Jahre bewiesen. Um herauszufinden, welche Wünsche und Ideen die BewohnerInnen von Friedrichshof haben, startete die Projektgruppe am Ende der Woche eine filmische Umfrage. Über 15 Interviews wurden geführt mit interessanten Ergebnissen.
Neben den Dreharbeiten wurde das gedrehte Material geschnitten und vertont, so dass am Ende alle Filme auf dem selbstorganisierten Abschlussfest gezeigt werden konnten. Die Veranstaltung war öffentlich und es kamen viele interessierte Menschen aus dem Dorf und von außerhalb. Eine sehr bewegende Woche fand dann mit einer großen Feedbackrunde ihren Abschluss auf der auch schon wieder Ideen für das kommende Jahr geäußert wurden. Integrative Filmarbeit auf dem Lande ist wichtig und möglich.
Das Filmprojekt ist ein Kooperationsprojekt des Friedrichshof 13 e.V. und der RAAbatz Medienwerkstatt Mecklenburgische Seenplatte und wurde 2016 mit dem Medienkompetenzpreis des Landes Mecklenburg Vorpommern ausgezeichnet.